Das folgende Video zeigt die Herstellung eines Fotobuchs auf echtem Fotopapier. (Hinweis: Meist werden die Fotobücher, die man selbst am PC gestalten kann, von dem Fotobuch-Dienstleister per Digitaldruck erzeugt.) 

Den Vorgang erklärt Jürgen Tesch von Imaging Solutions. Das Video haben mein Kameramann und ich im November 2008 anlässlich der Pressekonferenz im "Testparcours" von Imaging Solutions aufgenommen.

 

 

Detaillierte Beschreibung des Herstellungsprozesses

Die von Imaging Solutions hergestellten Geräte belichten lichtempfindliches Fotopapier auf Rollen mittels einer DLP-Einheit (Bauteil mancher Beamer/Projektoren). Diese Belichtungsgeräte werden von Imaging Solutions hergestellt. Beim verwendeten Fotopapier handelt es sich um das Fujifilm Crystal Archive Album Paper.

  1. Im Belichtungsgerät werden die Seiten des Buches mittels einer DLP-Einheit auf lichtempfindliches Papier belichtet.
  2. Dann wird das Papier durch einen lichtdichten Schacht (Jürgen Tesch sagt: "online") in die Entwicklungsmaschine transportiert.
  3. Dort durchläuft das Papier ein Entwicklungs-, dann ein Fixierbad und schliesslich wird das Papier gewässert, um die Chemikalien raus zu waschen. (Die Belichtung und Entwicklung geschehen in lichtdichten Geräten, doch für unser Video wurde das Belichtungsgerät anfangs offen gelassen,.)
  4. Die Fotos bzw. die Buchseiten werden danach zu einem Buch-Leporello gefaltet und dann die Seiten Rücken an Rücken verklebt.
  5. Anschliessend wird das Buch an drei Seiten zugeschnitten.
  6. Zum Abschluss wird der Buchblock maschinell oder - wie im Video - manuell in einen Bucheinband eingeklebt.

Der Bucheinband wurde zuvor durch Belichtung eines Fotopapiers erzeugt, auf dessen Rückseite zwei Pappkartons geklebt wurden. Dann wurde das überstehende Papier um die Pappen geschlagen, festgeklebt und angepresst.

 

Das Spezielle an diesem Fotobuch sind 1. die Verwendung von echtem Fotopapier, das 2. in einem photochemischen Verfahren belichtet wird. Speziell ist 3. auch die Art der Buchbindung. Bei der Leporello-Bindung werden die Seiten Rücken an Rücken verklebt. Dadurch ist der Steg bzw. der Übergang in der Mitte aller Doppelseiten stets flach. Das ist ideal wenn ein Bild über die Mitte platziert wird – wie z.B. bei Panorama-Fotos. (siehe Beispiele für Panorama-Bilder)

 

Nahaufnahme Leporello Buchbindung Leporello Bindung

Leporello Bindung

Fotobuch belichtet auf Fotopapier / photobook on photochemical paper

Vorteil der Leporello-Bindung: Auf jeder Doppelseite ist der Übergang in der Mitte (Steg) ebenmässig.

 

Fotobuch gedruckt / photobook printet

Nachteil vieler herkömmlicher Bindungsarten (genäht, geklebt): Wegen der Bindungsart werden bei aufgeklapptem Buch die Seiten zur Mitte hin gebogen und es geht ein Streifen des Bildes verloren.